Damen 1 dreht Spiel - Pfingstgraef überragend - 500 Zuschauer

25.02.2018

Welch eine tolle zweite Halbzeit! Mit vier Toren schon hinten liegend, haben die Handballerinnnen der HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden das Spitzenspiel bei der TSG Oberursel nach der Pause innerhalb von zehn Minuten in ein 20:17 gedreht und die Führung bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gegeben. Völlig verdient trug der Titelanwärter einen famosen 28:25 (11:14)-Sieg davon. Sechs Spieltage vor Rundenschluss baute er damit seinen Vorsprung an der Spitze der Oberliga auf drei Punkte aus und hat die Meisterschaft nun in der eigenen Hand.

Als Carina Schneider 30 Sekunden vor dem Abpfiff mit ihrem Treffer zum 28:25 endgültig alles klar machte, kannte der Jubel keine Grenzen. Die WBW-Spielerinnen fielen sich überglücklich in die Arme, jubelten ihren zahlreich mitgereisten Fans strahlend zu und bildeten ausgelassen einen großen Tanzkreis – in der Mitte Nathalie Pfingstgräf, die mit 13 Toren den Löwenanteil am so wichtigen 15. Saisonsieg trug und nicht zu stoppen war von Oberursel.
Vier Minuten vor Spielende hatte die Goalgetterin allerdings wegen einer im Angriff erlittenen Knieverletzung schmerzverzerrt das Feld verlassen müssen. Worauf ihre Mannschaft noch mal schwer zu tun hatte, den 27:24-Vorsprung über die Zeit zu bringen. Zweimal ohne erfolgreichen Abschluss, ließen die HSG-Frauen den Tabellenzweiten auf 27:25 herankommen. Doch dank starker Abwehrarbeit blieben sie in den letzten zwei Minuten ohne Gegentreffer und entschieden das Gipfeltreffen vor einer tollen Kulisse mit rund 500 Zuschauern in der vollbesetzten Oberurseler Halle zurecht für sich.

Dabei hatte es zum Seitenwechsel noch so gar nicht danach ausgesehen. Zwar war den Gästen mit 2:0 ein guter Start gelungen. Kompakt in der Defensive, treffsicher im Angriff, legten sie in einem zunächst offenen Schlagabtausch bis 8:7 immer vor. Nach einem schwach abgeschlossenen Konter und einem individuellen Abwehrfehler stand jedoch in der 19. Minute erstmals ein Rückstand zu Buche. Und dem lief der Spitzenreiter dann längere Zeit hinterher.
Nicht mehr richtig zupackend und zuviel Respekt zeigend, ließ er die TSG auf 14:11 (27.) an sich vorbei ziehen. Kurz vor dem Seitenwechsel vergaben die WBW-Frauen gleich zwei dicke Chancen, von Außen und beim Gegenstoß.

In der Kabine fragte Jackie Johnson ihre Mannschaft als erstes, ob sie noch an sich glaube. „Denn das sah nicht so aus“, berichtete die HSG-Trainerin später von der Halbzeitansprache. Eindringlich appellierte sie da an ihr Team, Selbstbewusstsein und Kampfgeist zu zeigen, auf die eigenen Stärken zu vertrauen, optimistisch zu bleiben. Mit Erfolg.
Gestützt auf die starke Kerstin Avemarie zwischen den Pfosten, die gleich nach der Pause zwei Siebenmeter hielt und dann immer wieder Klasseparaden zeigte, gelang dem Spitzenreiter mit drei Toren in Folge der 14:15-Anschluss und bei 16:16 der Ausgleich. Durch beherzte Abwehrarbeit und drei weitere Treffer war in der 42. Minute ein 20:17-Vorsprung herausgespielt, den die Gäste selbstsicher auf 24:19 (48.) erhöhten. Der Sieg rückte immer näher.
Nach zwei Gegentreffern tankte sich einmal mehr Nathalie Pfingstgraef zum 25:21 durch, um mit dem 27:22 in der 54. Minute für die Vorentscheidung zu sorgen. Auch wenn sie kurz darauf verletzt ausschied, brachten ihre Mitspielerinnen in einem letzten großen Kraftakt den Vorsprung doch über die Zeit.
„Das war eine tolle Leistung der gesamten Mannschaft. Jede hat sich voll reingehängt nach der Halbzeit“, konnte Jackie Johnson ihrem Team nur ein Riesenkompliment machen nach dem intensiven, hochkarätigen Topspiel. Der unbändige Siegeswille war der Schlüssel zum Erfolg. Das fand auch eine strahlende Kerstin Avemarie: „Wir haben es nach der Halbzeit mehr gewollt als Oberursel.“

Spielfilm: 0:2, 2:2, 4.3, 6:5, 8:7, 8:10, 10:11, (11:14), 11.15, 14:15, 16:16, 17:17, 20:17, 23:18, 24:19, 24:21, 27:22, 27:24, 27:25, 28:25.

WBW-Tore: Nathalie Pfingstgraef (13/3), Carina Schneider (4), Nicole Hartweck (4), Fabienne Wamser (3), Nadine Eilers (2), Susan Leibl, Celina Schwarzkopf. 

 

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