Damen 2 gewinnen das wohl torärmste Handballspiel

01.04.2017

Zum Sieg reicht es, ein Tor mehr als der Gegner zu haben 

Bereits im Vorfeld des Spieles war die Begegnung zwischen der HSB WBW 2 und der HSG Fürth/Krumbach von Unruhe geprägt. Die Odenwälder beantragten frühzeitig das Spiel zu verlegen – und auch wenn seitens der Gastgeber mehrere Ausweichtermine angeboten wurden, so entschieden sich die Gegner am Ende doch, mit einer Rumpftruppe anzureisen. Warum die Damen 1 der HSG Fürth/Krumbach jedoch ohne Auswechselspielerin antraten, obwohl die Bezirksligareserve unmittelbar vorher spielte, stieß nicht nur bei den Erfahrenen Spielerinnen auf Unverständnis. Nichts desto trotz wurde um 17:30 das wohl kurioseste Spiel aller Zeiten angepfiffen.

Trainer Michael Jung konnte sich über eine voll besetzte Bank freuen und forderte von seiner Mannschaft, den konditionellen Vorteil auszunutzen und den Gegner zu überlaufen. Doch bereits in den ersten Minuten zeigte sich, dass dies schwerer werden würde als gedacht. Die Damen der HSG Fürth/ Krumbach starteten höchst motiviert und aggressiv in ihr letztes Auswärtsspiel der Saison. Überrascht von der Härte, die der Schiedsrichter nicht unterband, verloren die Gastgeberinnen bereits in der Anfangsphase den Faden. Ein ums andere mal schoss man die gegnerische Torfrau ab. Erleichtert wurden die Paraden der Fürther Torfrau vor allem dadurch, dass der Rückraum der HSG WBW 2 sich scheinbar nicht mehr in die Tiefe bewegen wollte und Abschlüsse jenseits des Neunmeter suchte. Doch auch die Fürther taten sich schwer. Ihr agiles Abwehrspiel und das konsequente unterbinden der ersten und zweiten Welle sorgten für ein extrem langwieriges und langsames Angriffsspiel. Frische Gastgeberinnen konnten gefährliche Torchancen meist unterbinden, was dazu führte, dass Schlussfrau Tanja Polster nicht nur einen Ball fangen und festhalten konnte. Wider sonstiger Spielweise wollte jedoch die erste Welle an diesem Tag nicht gelingen –Gegenstoßpässe landeten im Aus, wurden von den Angreifern vertendelt oder landeten gar weit über dem Tor.  In einer Auszeit ermahnte der Trainer seine zunehmend nervösen Damen zu Ruhe, es war aber deutlich zu erkennen, dass auch er mit der Fassung rang. Alles kämpfen und schimpfen half nichts – der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Am Ende wurden die Seiten gewechselt, ohne dass eine Mannschaft etwas Zählbares vorzuweisen hatte.

Auch wenn die Damen der HSG WBW 2 begannen, die Situation mit Humor zu nehmen, so staute sich doch bei vielen auch Frust über die unfassbar vielen Fehler in der Chancenauswertung. Doch auch in der zweiten Halbzeit gestaltete sich zumindest in der Anfangsphase ein ähnliches Bild. Trainer Michael Jung nutzte nun die volle Bank munter zum Wechseln -  bei einer seiner 14 Spielerinnen musste der Knoten ja irgendwann platzen. Am Ende war es Torfrau Tanja Stork, die in der 47. Minute für den Befreiungsschlag sorgte. Sie erkannte, dass die gegnerische Torfrau zu weit draußen steht, und erzielte mit einem langen Ball das erlösende Tor. „Wer wenig Tore schießt, muss eben noch weniger Tore fangen“, die Botschaft dieser Auszeitansage war eindeutig. Unter keinen Umständen durfte die eigene Abwehr nun patzen. Im engen, hochmotiverten 6:0 Verband profitierten die Gastgeberinnen vor allem davon, dass sie über die gesamte Spielzeit immer wieder wechseln konnten. Am Ende gewannen die Damen der HSG WBW 2 das wohl torärmste Handballspiel aller Zeiten mit 1:0.

In der kommenden Woche muss die HSG WBW 2 beim Titelaspiranten HSG Siedelsbrunn/Wald-Michelbach ran – keine leichte Aufgabe, schließlich müssen die Gastgeber gewinnen, um die Chance auf den Titel zu wahren. Verlieren die Überwälderinnen gegen die HSG, ist eine Meisterschaft nahezu ausgeschlossen.

Für die HSG WBW spielten: Tanja Stork (Tor / 1) Jennifer Hahn, Jennifer Schett , Svenja Nilson, Monika Stachowiak, Anna Dabraio, Alessa Zimmer, Tina Binder, Sandra Zorenc, Janina Diefenbach, Evelyn Gräbenr, Naima Volz , Sonja Zorenc und Nina Klaus

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