Meisterschaft und Aufstieg der Damen 1 in die 3. Bundesliga perfekt.

22.04.2018

HSG WBW - TV Hüttenberg 27:24 (13:8)

Fünf Minuten vor Schluss begann die Halle zu beben. Celina Schwarzkopf traf nach vier Gegentoren mit einem Siebenmeter endlich zum 25:21. Laura Himmelheber erhöhte auf 26:21.

Und allen wurde klar: Die Meisterschaft ist zum Greifen nahe. Die gut 350 Zuschauer fingen nun jubelnd mit rhythmischem Klatschen an, begleitet von lautem Trommeln der „Bräuschter on Tour“-Fans. In der letzten Minute hielt es niemand mehr auf den Sitzen.
Hüttenberg konnte zwar noch auf 26:24 verkürzen. Doch Celina Schwarzkopf beseitigte wenige Sekunden vor dem Abpfiff mit dem 27:24 (13:8) endgültig alle Zweifel am Sieg. Und die Sensation war perfekt: Als Aufsteiger ist den Handballerinnen der HSG WBW tatsächlich ein furioser Durchmarsch in der Oberliga und der vor Saisonbeginn kaum für möglich gehaltene Aufstieg in die Dritte Liga gelungen.

Der Jubel kannte keine Grenzen. Überglücklich fielen sich die Spielerinnen auf dem Feld lachend in die Arme. Sekt und Freudentränen flossen. Dann ein ausgelassener Tanzkreis, in der Mitte Annika Bork, die nach 20 Minuten verletzt ausgeschieden war. Mit den Fans wurde ein lautstarkes „Humba-Humba-tätärä“ angestimmt. Die obligatorische La-Ola-Welle. Kronen für alle Spielerinnen. Und mittendrin Leistungsträgerin Nathalie Pfingstgraef, die nach ihrer Kreuzband-OP auf Krücken ausgelassen mitfeierte.

Trainerin Jackie Johnson rief am Mikro voller Stolz ins Publikum: „Ich bin so froh, dass sich meine Mädels für diese supergeile Saison belohnt haben. Vielen Dank für diese tolle Kulisse!“ Und besser hätte sie auch nicht sein können beim Rundenfinale gegen den TV Hüttenberg.
Da der Tabellenzweite aus Oberursel anderthalb Stunden vorher gegen Wettenberg mit 30:23 gewonnen hatte, brauchten die WBW-Frauen unbedingt einen Sieg. Einen Sieg, den sie in der Vorwoche bei der HSG Nieder-Roden noch kläglich vergeben hatten.

Doch nun präsentierten sie sich wie ausgewechselt. „Wir waren diesmal viel entspannter als letzte Woche“, berichtete Celina Schwarzkopf, „wir sind reingegangen und wollten unbedingt gewinnen“.
Es fing auch gleich gut an. Mit 3:0 und 4:1 legte der Spitzenreiter vor. „Dann ging's los mit Pfosten- und Lattentreffern, und ich dachte schon, jetzt kommt das Nervenflattern“, wurde Johnson nach vier Gegentoren zum 4:5 etwas mulmig. „Aber die Abwehr stand. Und deshalb hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl“, sah Nathalie Pfingstgraef auf der Bank ihre Mannschaft schon bald wieder das Ruder übernehmen.

Der Auslöser dafür war in den Augen von Co-Trainerin Sabina Marzano kurioserweise eine Auszeit der Gäste, die diese überraschender Weise selbst bei ihrer 6:5-Führung nahmen. „Da habe ich gesagt, das müssen wir nutzen.“ Gut in den Gegenstoß kommend, gestützt auf tolle Paraden von Kerstin Avemarie, startete die HSG nun einen stürmischen 7:0-Lauf und setzte sich vor den begeisterten Zuschauern eindrucksvoll auf 12:6 ab. Eine erste Vorentscheidung.

Nach dem 13:8 zur Pause erhöhten sie schnell wieder auf 17:10. Unter anderem durch drei Tore von Nicole Hartweck, die auf Linksaußen ein sehr starkes Spiel machte und mit acht Treffern beste Schützin wurde. Als sie in der 49. Minute vom Kreis aus auch für das 24:17 gesorgt hatte, herrlich von Nadine Eilers angespielt, war der Titelgewinn nicht mehr weit.
Durch einige vergebene Chancen – ein Siebenmeter ging an den Pfosten - ließen die WBW-Frauen Hüttenberg zwar auf 24:21 herankommen. Nach dem 25:21 von Celina Schwarzkopf ließen sie sich den Sieg aber nicht mehr nehmen. „Das fühlt sich einfach nur gut an“, sprach Kerstin Avemarie nach dem Abpfiff erleichtert und freudestrahlend allen aus dem Herzen. Die zweite Meisterschaft in Folge und nun der Aufstieg in die dritthöchste Klasse: Den WBW-Handballerinnen ist Großes gelungen.

Spiefilm: 3:0, 4:1, 4:5, 5:6, 12:6, (13:8), 15:9, 17:10, 18:13, 21:14, 22:17, 24:17, 24:21, 26:21, 26:24, 27:24.

WBW-Tore: Nicole Hartweck (8), Celina Schwarzkopf (5/4), Susan Leibl (4), Nadine Eilers (4), Carina Schneider, Annika Bork, Laura Himmelheber, Fabienne Wamser, Patricia Becker, Sonja Zorenc.

Nach dem Jubel über die Meisterschaft und der Ehrung des Hessischen Handballverbandes durch Tobias Weyrauch und Simone Feger galt es für die WBW-Handballerinnen, auch zwei Spielerinnen zu verabschieden. Ricarda Becker und Laura Himmelheber werden nächste Saison nicht mehr dabei sein, teilte Mannschaftsführerin Carina Schneider dem Publikum am Mikro mit und dankte den beiden herzlich.


Trainerin Jackie Johnson konnte indes bereits Verstärkung verkünden. So kommt von der HSG Bensheim/Auerbach 2 Kreisläuferin Katherine Brandenburger dazu. Vom Drittliga-Mitaufsteiger FSG Mainz-Budenheim wechselt Isa Graebling zu WBW. Und die junge Sonja Zorenc, die in den letzten Rundenspielen bereits einen tollen Eindruck in der Oberliga hinterlassen hat, rückt nun fest von der zweiten in die erste Mannschaft auf.

 

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